Hier riecht die Nacht nach Gosse und Absud,
Die Sterne schimmern wie beschmutztes Gold,
Das Rot der Lichter lockt wie trunknes Blut
Nach Weib und Wein und letzter Sünde Sold.
Durch diese Türen, düster wie ein Sarg,
Drängt Mann um Mann sich, nur noch Gier und Lust,
Nach Schenkel bebend bis ins tiefste Mark,
Die nackte Geilheit in der dumpfen Brust.
Lockt doch in diesen Kammern weiß ein Weib
Und ruft ein Bett nach wilder Liebesbrunst,
Roh zu beherrschen einen Frauenleib,
Zum Tier zu stürzen in des Fleisches Dunst.
Nagt auch Verfall, Krankheit und Lebensfluch,
Die Lust will dennoch auf ihr Recht bestehn,
Doch irrgeführt durch der Gesetze Buch
Muss Liebe so im tiefsten Sumpfe gehn.
0 müdes Mädchen, Jüngling du und Mann,
Lauscht ihr auch nicht der Freiheit Fackelschwung,
Die Zukunft zeigt mit zartem Stift schon an
Ein Sein der Schönheit und Begeisterung!
Wenn auch Arkadien nie der Welt erblüht,
So werden doch in edler Nacktheit Glanz
Erlöste Menschen, sonnig im Gemüt,
Froh sich ergehn im Spiele und im Tanz.
Ihr dunklen Gassen werdet nicht mehr sein,
Ekel nach Gosse riechend und Absud,
Das Gold der Sterne schimmert groß und rein