Die Tage will ich mit dir durchleben,
Die wachen Tage!
Die Nächte mit dir tief atmen,
Die schmerzlosen Nächte!
Die Sonne ist groß und glühend,
Doch die Sterne sind erhabener.
Der Abend kommt wie ein Gruß
Aus dem Tal des Nirwana,
Ruhig wandelt der Mond,
Und leise hebt sich der Vorhang
Wie von Geistern berührt.
Dann, o Nacht, sei willkommen!
Betrachte mein Auge dann nicht, Geliebte,
Sähest es glänzen feucht
Und wüsstest kaum, was ich fühle:
Dich und mich und den Tag, der verging
Und der Dichter Prophetengesang –
Stumm in seligem Lächeln.
Erste Version22.6.1931, 11 Uhr, verbessert am 9. August 1945