AN H.

Du nahst mir immer wie das Morgenrot,
Vortäuschend mir ein Glück in Traumsekunden
Denn du – du hast die Liebe schon gefunden
Und all, mein Hoffen ist schon lange tot.

Gib nie dem Grabe goldnen Sonnenschein
Und wecke nicht das tiefversunkne Lieben!
Zuviel der Trauer ist mir schon geblieben,
Zuoft schon sagte mir das Schicksal: Nein!

Erinnern aber will ich mich nun gern
Wie du an meinem Himmel leuchtend standest;
Durch deine Kunst und Schönheit mich verbandest
Dem grossen Glück, du vielgeliebter Stern!

1941 An die Muse

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