Gestalt, die mir raschen Schrittes
In Zürich begegnete.
Mai lag über den Dächern,
Vom Himmel verschwendet.
Doch August lohte schon in meiner jungen Brust.–
Wie ich dich empfand –
Und das Bildnis deines Kindes
Im Geviert des Schaufensters in mich einbrach.
Da wusste ich von deinem Weinen,
Deiner Armut, dem Gehetztsein,
Der blutdunklen Liebe zum Nichts.
Dann, später, deine Verse!
Genie!
Grelle Blitze quer durch die bürgerliche Welt,
Durch mein Herz.
Ungeheure Wörter, Aussagen, Melodien,
Worte vom Kreuz des Schicksals herabgerissen,
Süsse, gefährliche Verfolgungen meiner Nächte.
Genie!
Wo ist dein Grab am Ölberg,
Ungenau – ungepflegt- vergessen?
Bist du das Irrlicht, das manchmal den Hügel hinaufgaukelt? Erlösung suchend, wie wir alle?
14.3.1967