Monolog!

Nur ewiger Schlaf und keine Wiederkehr?
Vorbei die Morgen, Tage, Dämmerungen.
Der Sterne Glänzen, nächtliche Musik.
Der Hauch der Lippen, bleiche Mädchenleiber,
Jünglinge, kühn und stark in Zeugungspracht.
Der Arbeit frohe Zeit, der Stolz am Werke.
So lieber Kinder unschuldvolles Lallen
Und alles Kämpfen, Schaffen, Träumen,
Nach neuer Zukunft lastbefreiten Menschen? –
0, wo sind all die letzten Sterbeseufzer,
Wo all der Bräute, Mutter, Väter, Kinder Erlebtes
Weinen nach den teuren Toten,
Um sich zu einen einem Menschheitsschluchzen?
Wo sind die armen, ausgewählten Brüste,
In einem Riesenherz den Trauertakt
Des unerhörten Leids,der Welt zu schlagen?
Der ausgestreckten Arme wildes Bitten
Als unsrer Aller Sehnsucht Hände
Zum Himmelsraum nach Hoffnung ausgereckt?
Die letzten Blicke, gleich des Lebens Auge,
Des Seins tief ungelöstes Rätsel zu erflehn?- –
Und doch vergebens ist auch dieses Wünschen.
Vergebens, da, trotz der Erfüllung, der Tod nur Tod!-
0, unnennbares Weh, so bleibt, als ewge Ruhe,
Er selbst nur Trost aus dieses Lebens Wirrnis
Gleich einem Feind, der unsre Seele löscht,
Wenn wir zerbrochen– und so zum Freunde wird.-
So soll denn einst der Menschheit Toresschluss

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