Wir alle suchen Lust und Ewigkeit.

Wir alle suchen Lust!
O seht, sie fliehen
Aus dunklen Gräbern
O seht, sie fliehen,
Nach Todesruh! –
Sie alle suchen Lust!
Und Du?
In Deiner tiefsten Brust
Wühlt schwer ein Ozean
Von dunklen Wogen
Darüber kommt ein Morgenrot gezogen
Und will erhellen einen ewigen Tag!
O irre nur des Nachts umher, –
Führe das erwachte Volk
Vergebens!
Dumpf wogt das Meer
Des Leids.
Schrei noch einmal am Strand nach Lust
Und Ewigkeit,
Brülle wie Gewitterschläge!
Du hörst die Sonne rauschen –
Doch die Nacht bricht ein!
Da musst gefasst der Herr des Lebens
Und des Toden sein.

7.7.1931

Gedichte A bis Z