Die Nacht rauscht still, es plätschert heil der Brunnen,
In dessen Stein dein Bildnis wir versenkt.
Der Wanderer steht stumm und lauscht und denkt
Vor deines Antlitzes geprägten Runen.
Dein Vaterhaus ruht still im Sterngefunkel.
Derselbe Bach glänzt noch, wie einst, im Mond
Doch grast kein Reh, da, wo du einst gewohnt.
Und andre Menschen schreiten dort im Dunkel.
Die Wege, die du rittest auf dem Hügel
sind noch die alten und doch fremd und kalt.
O wilde Zeit, als du durch jenen Wald
Ein Ritter, sprengtest mit beherrschtem Zügel
Nach Wahnsinnsnacht, Wiesen- und Felsenwegen
Ging ein dein Geist in müden Alters Pein.
In einer Laube lagest du einst allein
Ein Griff ans Herz – und sanft bist du erlegen.
Die Nacht ist still – und aus bemooster Mauer
Rinnt eine Quelle ruhig wie die Zeit.-
Unhörbar flüstert die Vergangenheit