An (Sprich nicht so viel)

Sprich nicht so viel! Es schweigt die grosse Nacht!
Sind wir nicht sanft in ihren Schoss gebettet?
Du hast mir Glück und Höllenleid gebracht,
Hast mich gemordet und hast mich gerettet!

Nun bin ich hier, an deiner Seite, du!
Und bin wie Gott und ganz von dir benommen.
Ja, diese Stunde fiel uns gnädig zu –
Ich wusste längst, sie musste einmal kommen!

Jetzt schweigst du tief. Dein Herz schlägt durch die Welt
Und weckt die Seelen aus den letzten Tiefen!
Das hat das Leben feiernd uns bestellt,
Da wir nach ihm und nach der Liebe riefen.

Wie eine Wolke hüllt der Rausch uns ein
Und tausend Jahre sinken vor uns nieder –
Kannst du nun beten? Trank ich schweren Wein?
Hier lebe ich mich selbst – und weine Lieder!

7.12.1941

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