Im Halbschlaf gesprochen

Die Nacht ist ohne Schlaf,
Sie hat alle Sterne wie Giftpillen aufgesaugt.
Wie soll ich da Ruhe finden?
Der zerspaltene Mond wirft seine Strahlen durch die Fensterscheiben
Und zersplittert sie-
Und dennoch bleiben sie unversehrt!
Nur die Sonne ist noch mein Freund,
Wenn der Morgen im Sonnenaufgang ein rosiges Bad nimmt Sollten alle Dichter aufstehen
Und die zerborstenen Stunden der spinnwebgrauen Mansarden vergessen
Die sie besser niemals durchlebt hätten…
O Seele, sinke dahin in die höhere Weisheit,
Dass dein Auge die Osterglocken vom Licht durchschimmert sieht
Transparent!
In ihren Kelchen sind alle meine Verse verborgen
Zu Lichttau verwandelt.
Schlage ruhig Herz, denn ein endloser Wandel will deine Kraft, Denn für die Überwachen und Träumer gibt es kein Erlöschen!

Für Euch alle23.3.1966

Gedichte A bis Z