Allein! Der Himmel ist mein Freund,
Da alle mich verließen.
Du blauer Stahl, du Sonne, Feuersbrunst,
Ihr Berge, scharfgezackte Riesen,
Gemälde der Natur, o große Kunst!
Komm! Schleudre deine Feuer in das Land,
Geliebte Sonne, lass in Kern und Halm,
in jeder Wurzel, tief in Nacht gebettet,
Den Drang zum Licht erwachen,
Das Gewand der Form vollenden sich,
An dich gekettet und doch ganz frei!
O wunderbarer Psalm der tausend Stimmen,
Jubelchor im All.
Bin ich auch einsam, aus der Erde Poren
Klingt mir Enterbten noch der Klänge Schall.
So bin ich dein, o Flamme, nicht verloren,
Ganz dein, du Himmelsfackel, Lebenslicht
Und dein sei auch mein leuchtendes Gedicht!
20.11.1948