Dein Schlaf ist nah, des Mundes Blüte steht
Von heißem Atem überweht
Geöffnet wie ein Kelch.
Die Wimpern schleppen
Des Dunkels Vorhang
Auf der Stunden Treppen
Zum Schloss der Träume. –
Die schöne Stirn, geneigt in Kissens Weiss,
Wie Porzellan, gewölbt, vom Lieben heiß, –
still, dass sie kein erlebtes Bild versäume –
Wird froh von meinem Auge überwacht.
Ich bin dein Wächter! Ewig es zu bleiben
Ist meines Herzens Schwur.
Die Stunden treiben
Im Schiff der Nacht
Und hinter uns verweht des Tages Spur.
29.3.51, "Dir in einer Stunde der Erinnerung - bei einem Glas Wein - und mit sehnsüchtigem Herzen"