Ich weiß einen Baum in blauendem Wald,
Der Baum, der ist wie die Nacht so alt –
Aus seines Laubes murmelndem Chor,
Da reckt sich ein mächtiger Ast empor.
Und seh ich hinan, da fröstelt’s mich kalt,
Mir ist als hinge dort eine Gestalt. –
Es zischeln die Blätter giftigen Spott,
Es zieht mich zum Baume der Todesgott. –
Mir engt die Brust, – ich Glückverwaister, –
Schon höre ich schrei’n des Waldes Geister:
„Hui, hui, dort am Ast in unserem Wald,
hu hui, dort hängt eine Männergestalt!“
Du liegst allein – die Welt ist weit! –
Es rauscht die Zeit –
Vergangenheit und Ewigkeit.
Und keiner naht, der dich versteht.
Du bist verweht.
Nur Schmerz und tiefstes Leid besteht.
0 hielt kein Licht dies Herz in Glut
Und lieh mir Mut,
Wo rönne mein verwaistes Blut?
Ich weiß, daß Krankheit, auch und Not
Aus Nächten loht.
Zu dir, du Erdenmorgenrot!