Ein samtner Vorhang ist das Firmament,
Von düstrer Schwere, ohne Mond und Sterne.
Da steigt ein Licht,das blau und leuchtend brennt Wie ein Signal in hohe Himmelsferne.
Steil, rauschend, einer Feuerblume Stiel
Streben Raketen nun in stolzem Bogen
Und – öffnen sich über der Wellen Spiel
Wie Zauberkelche, spiegelnd in den Wogen.
Blume auf Blume sprüht vor samtner Nacht,
Getöse, Zischen, Donnern schreckt das Dunkel.
Ein Farbenbachanal von wilder Pracht,
Von Blitzesspucken und von Lichtgefunkel.
Jetzt birst die Welt! Die Menge stelzt verstummt
Und plötzlich. Jäh, erlischt der Himmelsbrand.
Das Firmament, dräut wieder tief vermumm.
Und lautlos spült die Welle an das Land.
23.4.1950 vormittags