Wie Feuerwerk vor dem nächtlichen Himmel
Herabsprüht,
So leuchtet der Goldregen über altes Gemäuer.
Gelbe Muscheln prangen zwischen dem Grün,
Wiegen sich im Gesang des Windes.
Dursten nach Sonne,
Von der sie ihre Farbe lieben.
Eine Frauenhand hebt und bricht die schweren
Trauben,
Der Freund soll sie mit Worten malen:
Ein Gedicht! Die düsteren Wolken,
Zerrissen von Schwermut,
Schenken den Blüten noch helleres Licht.
Fallt ihr Kadmiumschmetterlinge,
Nicht so schnell vom Zweig, der euch trägt
In stolzer Biegung.
Frühling ist’s — noch Frühling, trotz Sturm,
Wenn es Gold regnet
Über dem Moder grauen Gesteins!
Goldregen am Tag, in der Nacht,
Edles Gehänge, umweht von heimlichen Wünschen…
31.5.1961